Über Adipositas

Adipositas ist eine chronische Krankheit mit komplexer Ätiologie, die als abnormale oder übermäßige Fettansammlung definiert ist, die ein Gesundheitsrisiko darstellt. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Fettleibigkeit als einen BMI von über 30, mit dem Vorbehalt, dass dies für manche Menschen (insbesondere Sportler) nicht das richtige Maß ist.

Als fettleibig gilt ein Zustand, bei dem das Körperfett bei Männern mehr als 25 % und bei Frauen mehr als 30 % des gesamten Körpergewichts ausmacht. Die zunehmende Prävalenz der Adipositas in der Kindheit ist besorgniserregend, da sie direkt zu einem höheren Risiko (bis zu 17,5 Mal) für Adipositas und damit verbundene Krankheiten im Erwachsenenalter führt. Eine Diagnose von Fettleibigkeit im Alter von 6 Jahren bedeutet ein Risiko von 25 % für Fettleibigkeit im Erwachsenenalter, Fettleibigkeit im Alter von 12 Jahren bedeutet bereits ein Risiko von 75 %.

In der klinischen Praxis wird aufgrund der Ätiopathogenese am häufigsten zwischen den folgenden Formen unterschieden:

• Die einfache Adipositas – auch alimentäre Adipositas (lateinisch: alimentum – Nahrung) genannt – ist die häufigste Form der Adipositas, die in 98% der Fälle von Adipositas bei Kindern auftritt. Die Ursache für diese Fettleibigkeit ist eine übermäßige Kalorienzufuhr im Verhältnis zum Energieverbrauch des Körpers. Diese Art von Fettleibigkeit ist durch die Umwelt bedingt und besteht aus einem übermäßigen Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln bei gleichzeitiger Einschränkung der körperlichen Aktivität.
• Sekundäre Fettleibigkeit, die durch hormonelle Störungen wie Hypothyreose, Cushing-Syndrom, Wachstumshormonmangel, Hypogonadismus, genetische Defekte wie z. B. Prader-Willi-Syndrom, Bardet-Biedl-Syndrom, Turner-Syndrom, Klinefelter-Syndrom; Schädigung des Hypothalamus aufgrund von Entzündungen, degenerativen Erkrankungen, Tumoren, Entwicklungsstörungen, Traumata des zentralen Nervensystems; Einnahme bestimmter Medikamente: Kortikosteroide, Fonatiosinderivate, Antidepressiva und Antiepileptika, Insulin, Sulfonylharnstoffderivate und andere.

Fettleibigkeit gilt als Zivilisationskrankheit, die zu einer geringeren Lebenserwartung führt. Extrem hohe Fettleibigkeit führt zu Behinderungen.